Maserati-Raser fährt 24-Jährigen tot

von Redaktion

Erneuter Prozess um Unfall auf Garchinger Kreuzung

Garching – Er liebte Muskel-Posen und schnelle Autos, von einem Youtube-Star wurde er protegiert – bis er im September 2019 in Garching (Kreis München) dessen Maserati zu Schrott fuhr und bei dem Unfall einen 24-Jährigen tötete. Jetzt muss sich ein 21-Jähriger aus dem Raum Karlsruhe wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht München I verantworten.

Es ist bereits die zweite Verhandlung um diesen schrecklichen Unfall. Vom Amtsgericht München war der junge Mann 2021 zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren plus Führerscheinsperre über fünf Jahre verurteilt worden. Dagegen legten er und die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Niemand war mit dem Urteil zufrieden.

An den Unfall konnte sich der 21-Jährige nicht mehr detailliert erinnern. Am Tag zuvor war er mit einem Spezl durch München kutschiert. Mehrfach wurde er von der Polizei angehalten. Gegenüber den Beamten wurde schon mal das T-Shirt gelupft, um mit den Bauchmuskeln zu imponieren. In der Nacht ging es dann von Bordell zu Bordell. Während der Angeklagte im Auto blieb, soll sich der Spezl amüsiert haben. Schließlich rasten die beiden jungen Männer auf der A 9 Richtung Garching, der Beifahrer machte ein Bild vom Tacho, der 260 km/h zeigte. Nach der Ausfahrt Garching-Süd schossen sie mit Tempo 120 bis 130 auf die Kreuzung Bundestraße 471/Münchner Straße zu. Erlaubt sind dort 70 km/h. Das Rotlicht will der Angeklagte nicht gesehen haben. Er erinnerte sich nur noch an Lichtblitze. Den Unfall spürte er angeblich nicht. Dann lag er mit dem Auto auf dem Dach. Er krabbelte aus dem zerborstenen Heckfenster, half dem anderen Unfallopfer. Vom toten Beifahrer erfuhr er erst am nächsten Morgen.

Seine Entschuldigung nahm die Mutter des Toten nicht an. Der Prozess dauert an.  wal

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