Die wenigsten Verbrechen seit 1989

von Redaktion

Corona wirbelt Kriminalitätsstatistik durcheinander

München – Die bayerische Polizei hat 2021 die wenigstens Kriminalfälle seit mehr als 30 Jahren registriert. „Wir haben 2021 die niedrigsten Fallzahlen seit 32 Jahren und gleichzeitig die höchste Aufklärungsquote seit 27 Jahren“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gestern in München bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik. 508 387 Straftaten zählte die Polizei im Jahr 2021. Das sind 9,7 Prozent weniger als 2020 (563 187). Vor allem in den Bereichen Wohnungseinbruchdiebstahl (minus 44,5 Prozent), Raub (minus 15,3 Prozent) und Körperverletzung (minus 13,6 Prozent) ging die Zahl der Delikte seinen Angaben zufolge zurück. Es gab laut Herrmann 2021 auch deutlich weniger schwere Gewaltdelikte im Freistaat. Die Zahl der (versuchten und vollendeten) Tötungsdelikte sank auf 516 Fälle (minus 13,1 Prozent), die der (versuchten und vollendeten) gefährlichen und schweren Körperverletzungen auf 13 439 (minus 3,3 Prozent).

2021 wurden insgesamt 49 736 Rauschgift-Delikte registriert und damit 8,6 Prozent (minus 4697 Delikte) weniger als im Vorjahr (54 433). Am stärksten gingen die Zahlen bei Delikten mit Cannabis zurück.

Der Grund für die Veränderungen der Straftaten sei vor allem Corona: „Die Pandemie hatte auch dieses Jahr enorme Auswirkungen auf die Kriminalität“, sagte Herrmann. Man dürfe sich darum nicht „der Illusion hingeben“, dass die Kriminalität nicht auch wieder steigen könne, wenn die Beschränkungen des öffentlichen Lebens wieder wegfallen.

Allerdings gilt der Rückgang der Zahlen nicht in allen Bereichen. Die Zahl der Kinderpornografie-Delikte schnellte im vergangenen Jahr drastisch in die Höhe. Die Polizei registrierte 2021 insgesamt 5070 Fälle. Das sind 83,6 Prozent mehr Fälle als 2020 (2762 Fälle).  dg/lby

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