München – Die Lufthansa rechnet in den kommenden Monaten mit einer deutlichen Zunahme von Flugreisen. „Die Reiselust ist ungebremst, geschäftlich wie touristisch“, sagte Stefan Kreuzpaintner, Lufthansa-Chef am Flughafen München, unserer Zeitung. Für den Sommer rechnet er mit 90 Prozent der Kapazitäten zum Vorkrisenniveau. Zuletzt habe man bereits wieder 50 Prozent der Kapazitäten in die Luft gebracht. „Wir sehen mittlerweile eine Entkopplung des Reiseverhaltens von der Pandemie.“ Für April bis Juni liege der Lufthansa der höchste Buchungsbestand seit 2019 vor. Über Ostern sei die Mallorca-Nachfrage so groß, dass Lufthansa die A350 mit fast 300 Sitzplätzen einsetzen werde.
Sorgen macht der Airline jedoch der Krieg in der Ukraine. Die Lufthansa Group betreibt nach wie vor ein Callcenter im ukrainischen Lemberg, hinzu kommen Vertriebsmitarbeiter und Flughafenpersonal im Kriegsgebiet. „Wir stehen täglich in Kontakt“, berichtet Kreuzpaintner. Weder Russland noch die Ukraine würden derzeit angeflogen. Der Stopp für Lufthansa gilt vorerst bis Ende April, dürfte aber verlängert werden. Wegen des gesperrten Luftraums müssten zudem Umwege bei Flügen nach Südkorea, Japan oder China geflogen werden. ham