Bald gibt’s wieder Spargel

von Redaktion

VON BEATRICE OSSBERGER

Schrobenhausen – Hier und da schauen bereits die ersten weißen Köpferl aus der Erde. Der Schrobenhausener Spargelbauer Ulrich Karl aber winkt ab. „Unsere Erntehelfer haben auch schon angerufen“, sagt er. „Aber noch ist für unseren Spargel keine Erntezeit.“

Feinschmecker müssen sich aber nicht mehr lange gedulden. Am 28. März ist offizielle Saisoneröffnung auf dem Viktualienmarkt in München. Nicht nur Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) wird vor Ort sein, dieses Mal ist auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei dem Termin dabei und wird ein Grußwort sprechen.

Bisher erwarten Bayerns Spargelbauern eine recht gute Ernte. „Ganz genau lässt sich das zwar nie vorhersehen“, schränkt Karl ein, „aber grundsätzlich sind wir optimistisch.“ Etwas Sorge bereitet ihm derzeit nur der ausbleibende Regen. „Mit ihren langen Wurzeln können sich die Spargel noch mit genügend Wasser versorgen“, sagt er, „aber sehr viel länger sollte die Trockenheit nicht mehr andauern. Dann würde der Spargel und damit auch die Ernte leiden.“

Zumindest eine andere Sorge ist Karl aber los. Er muss sich, anders als während der ersten beiden Jahre der Corona-Pandemie, keine Gedanken darüber machen, ob seine Erntehelfer aus Rumänien auf seinen Hof in Peutenhausen kommen dürfen. „Da mittlerweile kein Land von der Bundesregierung als Hochrisikogebiet eingestuft ist, wird sich die Einreise für die Erntehelfer voraussichtlich wieder leichter gestalten“, sagte Miriam Adel, Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbands Franken.

Zwölf Hektar Spargel gilt es auf dem Hof von Ulrich Karl zu ernten. Auf 85 Prozent der Fläche wächst weißer Spargel, auf 15 Prozent grüner Spargel.

Im vergangenen Jahr wurde in Bayern nach den Daten es Landesamts für Statistik auf rund 3900 Hektar Spargel angebaut, davon standen 3400 Hektar im Ertrag. Die Anbaufläche hatte sich damit im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verringert. Die gesamte Erntemenge betrug 2021 rund 17 500 Tonnen. Das war ein schlechtes Ergebnis und vor allem der nasskalten Witterung geschuldet.

„Es ist einfach so“, sagt Spargelbauer Karl. „Die Witterung bestimmt das Ernte-Ergebnis.“ Und so hofft der 61-Jährige nun auf etwas Regen für seinen weißen und grünen Spargel, den er übrigens am liebsten ganz klassisch verzehrt: ohne Sauce Hollandaise, dafür mit Butter, Schinken und Kartoffeln.

Was den diesjährigen Preis für das Edelgemüse angeht, will er sich noch nicht festlegen. Aufgrund höherer Energiekosten und steigender Preise für Dünger erwarte er, dass das Gemüse etwas teurer werde, sagt er. Wie viel teurer, das hänge letztlich von der Erntemenge ab.

Gestochen wird der Spargel traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni. Dann ist die diesjährige Saison zu Ende, und das Warten auf den nächsten Spargel beginnt aufs Neue.

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