München – Trotz anhaltend hoher Inzidenzen fällt heute die Maskenpflicht an Bayerns Grund- und Förderschulen. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte die Entscheidung nach dem Kabinettsbeschluss damit begründet, dass es an den Grundschulen PCR-Pool-Tests gebe und künftig auch in den 5. und 6. Klassen. Zudem belaste das Maskentragen die Kleinsten ganz besonders. Sowohl in Schulen als auch in Kitas bleibt es bei der Testpflicht. Eine Woche später soll die Maskenpflicht auch in den 5. und 6. Klassen fallen.
Die Lockerungen kommen, obwohl Ende vergangener Woche im Freistaat etwa jeder 20. Schüler wegen Corona den Präsenzunterricht verpasst hatte. Bei 6- bis 11-Jährigen im Freistaat lag die Inzidenz nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Sonntag bei 3376.
Die Inzidenz in Bayern war am Sonntag erstmals seit Mitte der Woche gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete einen Wert von 2133,5 – ein Minus von rund 42 gegenüber dem Vortag (2175,3). Die Inzidenz war in den vergangenen Tagen – außer am Mittwoch – fast täglich gestiegen und hatte neue Höchstwerte erreicht. Dennoch wurden in Bayern am Samstag reihenweise Corona-Regeln gelockert: Unter anderem entfallen seitdem jegliche Kapazitäts- und Personenobergrenzen für Veranstaltungen sowie das Tanz- und Musikverbot in der Gastronomie. Laut Gesundheitsministerium werden die Zugangsregelungen nach Impf-, Genesenen- oder Teststatus im bisher geltenden Umfang aufrechterhalten – zum Beispiel in Diskos (2G plus), bei Sport, Kultur und im Freizeitbereich, in Zoos, auf Messen und Kongressen, bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen (alle 2G), in Gastronomie und Beherbergungswesen (3G).
Fürs Zugfahren mit der Deutschen Bahn braucht man nun keinen 3G-Nachweis mehr. Die Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gilt aber weiterhin. Aufgehoben ist die gesetzliche Pflicht zu 3G-Zutrittsnachweisen am Arbeitsplatz – künftig können Unternehmen selbst Schutzkonzepte festlegen. lby/mm