Synode baut an der Zukunft

von Redaktion

Landeskirche stiftet zehn Millionen Euro für Geflüchtete

Geiselwind – Die bayerische Landeskirche will auf die Situation in der Ukraine mit einem zehn Millionen Euro umfassenden Hilfsfonds reagieren. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sprach bei der Frühjahrstagung der Landessynode von einem „großen Hoffnungszeichen“. Sein Bericht musste per Video übertragen werden, weil Bedford-Strohm an Corona erkrankt und gar nicht erst angereist ist. Viele Kirchengemeinden und Institutionen seien sehr engagiert in der Hilfe für die Ukraine und für ukrainische Geflüchtete. Der Sonderfonds soll sicherstellen, dass das Geld für diese Arbeit nicht ausgeht. Die Synode als Haushaltssouverän muss darüber entscheiden. Das Geld soll „für alle Schutzbedürftigen“ zur Verfügung gestellt werden, egal woher sie kommen; es dürfe keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse geben, betonte der Bischof.

Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel sagte in ihrem Bericht, die Katastrophen der Gegenwart machten den Glauben wieder vom Sonntags- zum Alltagsthema. Die Menschen hungerten „nach dem rettenden, angstlösenden, sicherheitsspendenden Lichtwort des Auferstandenen“. Die Kirche brauche auch wegen sexualisierter Gewalt und dem damit verbundenen Missbrauch von Macht und Vertrauen in ihren Reihen einen „Kultur- und Haltungswandel“: Man müsse alles dafür tun, damit sexualisierte Gewalt „künftig keinen Platz und keinen Ort mehr in der Kirche Jesu Christi hat“, sagte Preidel. Bedford-Strohm sagte , er habe sich bei manchen Berichten „richtiggehend dafür geschämt“, dass man Betroffene nicht besser habe schützen können. Die Kirche wünsche sich eine konsequentere strafrechtliche Verfolgung.

Die Kirchenparlamentarier wollen der Frage nach einer zukunftsfähigen Kirche nachgehen. Auch die Verkürzung der Amtszeit des Landesbischofs von bislang zwölf auf künftig sechs Jahre wird diskutiert. epd

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