Starnberg – Der Starnberger Alt-Landrat Heinrich Frey ist am Donnerstag gestorben. Er wurde 82 Jahre alt. Er hatte an der unheilbaren Krankheit ALS gelitten. „Er ist friedlich eingeschlafen“, sagt sein Sohn Stefan Frey, der heute Landrat in Starnberg ist. Sein Vater habe sich dafür entschieden, im Hospiz zu sterben, berichtet er.
Heinrich Freys Beruf war immer seine Leidenschaft. Zwölf Jahre lang hatte er als Landrat die Geschicke des Landkreises maßgeblich mitgeprägt. Geboren wurde er in Brünn. Während des Zweiten Weltkriegs floh er mit seinem Mutter, seiner Großmutter und seinem jüngeren Bruder nach Westen und landete schließlich am Starnberger See. Sein Vater war in in Russland gefallen.
Heinrich Frey studierte Jura und leitete danach das Referat Kommunaler Finanzausgleich im Finanzministerium. Ende der 80er-Jahre wechselte er als Leiter des Unternehmensbereichs Kommunalkunden zur Bayerischen Landesbank. Politisch engagierte er sich damals schon in der CSU. 1990 übernahm er den Vorsitz der CSU-Fraktion im Starnberger Kreistag. Sechs Jahre später wurde er zum Landrat gewählt. Frey legte in seiner Amtszeit beispielsweise den Grundstein für die Entwicklung des Kreiskrankenhauses in eine GmbH. Er war zielstrebig, mit politischer Durchsetzungskraft, aber immer kompromissbereit, sagt sein direkter Nachfolger als Landrat, Karl Roth. ps