Schwere Vorwürfe gegen Betreiber von Testzentren

von Redaktion

Dachau/Geretsried – Es gibt massive Vorwürfe gegen eine Erdinger Firma, die in mehreren Landkreisen Corona-Testzentren betreibt. Das Landratsamt Erding hat der Firma nun bereits zum zweiten Mal die Erlaubnis entzogen. Hinter der Firma steht ein Barbetreiber, der seinen Club im Mai 2021 zur Teststation umgebaut hatte und mit Anzeigen warb. Er habe dafür medizinische Kurse absolviert, kündigte er an. Schon bald betrieb er mehrere Teststationen in Dachau, Erding, Freising und Ebersberg. Einige seiner 78 Mitarbeiter berichten aber von unhaltbaren Zuständen. So seien beispielsweise die Tests der letzten Kunden am Tag ins Programm eingebucht, aber nicht kontrolliert worden. Die Betroffenen bekamen automatisch das Ergebnis „Negativ“, berichtet eine Mitarbeiterin. Mehrere Angestellte bestätigten das. Es seien auch Testergebnisse verschickt worden an Personen, die sich nicht testen gelassen hatten. Auch von Hygiene-Mängeln ist die Rede. Der Betreiber sagte zu diesen Vorwürfen, dass er davon das erste Mal höre. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so grob fahrlässig arbeitet.“ Er spricht von einer Intrige und erwägt, sich an die Polizei zu wenden.

Unabhängig von diesem Fall gab es in einem Testzentrum in Geretsried (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) am Mittwoch eine Razzia. Es gebe kriminalpolizeiliche Ermittlungen, die noch andauern, deshalb wollte sich die Polizei nicht weiter dazu äußern. Die Situation sei für die Bevölkerung aber nicht gefährlich, betonte ein Polizeisprecher. Auch das Landratsamt nannte noch keine Details. Die Teststation ist vorübergehend geschlossen, der Betreiber war telefonisch nicht erreichbar.  zim/sw

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