Mehr bayerische Biber

von Redaktion

Wo die einst ausgerotteten Tiere leben, ist die Artenvielfalt groß

München – In Bayern gibt es immer mehr Biber. Die im 19. Jahrhundert ausgerottete Tierart lebt nach Angaben des Umweltministeriums inzwischen fast flächendeckend wieder im Freistaat. 22 000 Tiere tummeln sich in etwa 6000 Revieren. Zum Vergleich: 2009 lag die Zahl laut Landesamt für Umwelt (LfU) bei 12 000 Bibern in 3000 Revieren.

Seine Lebensweise – er errichtet an Gewässern Bauwerke wie Biberdämme und Wohnbauten – bringe viele Vorteile für Umwelt und Natur mit sich, betonte Berit Arendt, die beim Bund Naturschutz verantwortlich für das Bibermanagement in Nordbayern ist. Wo der Biber lebt, sei die Artenvielfalt groß. Er schaffe ein Ökosystem, das Menschen nicht annähernd so gut gelinge, wenn sie „mit Bagger und Co.“ Gewässer renaturieren wollten.

Nachdem der Biber seit nun mehr als 50 Jahren wieder nach Bayern zurückgekehrt ist, wäre es an der Zeit, ihn als „ganz natürlichen“ Gewässernachbarn zu akzeptieren, sagte Arendt weiter. Er sei „ein bemerkenswertes Wildtier, das in Zeiten des Klimawandels zunehmend an Bedeutung gewinnt.“

Wenn Biber ihre Burgen bauen, entstünden verschiedene Mini-Lebensräume: „Fischotter, Schwarzstorch, verschiedene Frosch- und Molcharten sowie Fisch- und Libellenarten fühlen sich im Biberrevier wohl.“

Biber sind streng geschützt. Um Konflikte zu vermeiden, gibt es im Freistaat ein Bibermanagement. „Ziel ist es, Konflikte so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig einen günstigen Erhaltungszustand der Biberpopulation sicherzustellen“, teilte das Umweltministerium mit. Für durch Biber entstandene Schäden leiste der Freistaat freiwillige finanzielle Ausgleichszahlungen.

Natürlich gebe es Konflikte mit dem Wasserbaumeister Biber, auch würden in besonderen Fällen, wo es gar nicht anders geht, Genehmigungen zur Entnahme durch die unteren Naturschutzbehörden erteilt, sagt Arendt. Umso wichtiger sei es, dass die betroffenen Grundstückseigner sich frühzeitig bei ihren unteren Naturschutzbehörden meldeten, dann könne man in neunzig Prozent der Fälle gemeinsam eine Lösung finden. Oft funktioniere es schon, den Biber zu vergrämen. KATHRIN ZEILMANN

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