Geschenke waren üblich

von Redaktion

Sparkassen-Affäre: Mitarbeiter sagen aus

Miesbach/München – In der Neuauflage des Untreue-Prozesses gegen den ehemaligen Miesbacher Landrat Jakob Kreidl und den früheren Chef der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee Georg Bromme hat gestern der Büroleiter Brommes vor dem Münchner Landgericht ausgesagt. Großzügige Geschenke der Sparkasse seien „gängige Praxis“ gewesen, sagte der 52-Jährige. Für eine Dose aus Sterlingsilber, ein Schreibset „Montblanc“ oder eine Fotodose seien jeweils drei- bis vierstellige Beträge bezahlt worden.

Die Entscheidung über die Geschenke an Kreidl und andere sei immer Chefsache gewesen. Wie auch über den Füllfederhalter für 460 Euro, mit dem sich nicht nur Kardinal Marx, sondern auch der damalige Ministerpräsident Seehofer sowie Verteidigungsminister zu Guttenberg ins Goldene Buch des Landkreises eingetragen hätten. Über die Geschenke habe es „kein Versteckspiel“ gegeben, so die Angeklagten. Der Büroleiter bestätigte: „Es lief alles offen.“ Unregelmäßigkeiten seien nie beanstandet worden, auch nicht durch die Kontrollgremien.  amü

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