Bergblick für 16,5 Millionen

von Redaktion

Luxus-Immobilie mit Geschichte steht am Fuße des Wank zum Verkauf

Garmisch-Partenkirchen – Für 16,5 Millionen Euro wird auf Immobilien-Seiten im Internet derzeit ein stattliches Anwesen mit Geschichte angeboten. Das Haus Wildwiesen am Fuße des Wank bei Garmisch-Partenkirchen ist derzeit wohl das teuerste Objekt, das in der Region zum Verkauf steht. Der luxuriöse Berghof in Alleinlage hat 800 Quadratmeter Wohnfläche, verfügt über 14 Zimmer, zehn Garagen-Stellplätze und knapp elf Hektar Grund.

Das Haus hatte der Maler Walter Schnackenberg (1880-1961) zusammen mit seiner Frau Gitta 1937 in Schlattan, einem Weiler oberhalb von Garmisch-Partenkirchen, bauen lassen. Schnackenberg, der sich auch als Illustrator der Satire-Zeitschrift „Simplicissimus“ einen Namen gemacht hatte, war schon in den 1920er-Jahren auf Schlattan aufmerksam geworden – er hatte 1922/23 den Maler Olaf Gulbransson besucht, der in der Gegend in einer Hütte residierte, berichtet Enkel Florian Lange. 1932 erwarb der Großvater das unterhalb liegende Grundstück. Zuerst entstand dort ein kleineres Haus, später die Villa.

Nach dem Krieg versuchte Gitta Schnackenberg, das Haus mit eine Art von Wellness-Angeboten zu halten – ein renommierter Mediziner behandelte ausgebrannte Wirtschaftsbosse. 1955 wanderte der Berghof jedoch in den Besitz des Konsuls Waldfried Barthel, Chef der Firma Constantin-Film, der dort sogar einen geräumigen Kinosaal einbauen ließ. Die Mutter der heutigen Bürgermeisterin Elisabeth Koch wurde 1957 Wirtschafterin und Köchin „in dem hochherrschaftlichen Haushalt“. Auch ein Freiluft-Schwimmbad entstand. Mitte der 1970er-Jahre wechselte das Haus erneut den Besitzer – wer das war, wurde leider nie bekannt. Mal wurden Botschaftsangehörige auf dem Anwesen vermutet, mal ein Juwelenhändler aus Düsseldorf. Auch der Verkäufer jetzt bleibt selbstverständlich inkognito – die Maklerin ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. TANJA BRINKMANN

Artikel 4 von 11