Krün/Schliersee – Bei zwei schweren Bergunfällen ist eine junge Frau gestorben, eine weitere wurde lebensgefährlich verletzt. Zu dem tödlichen Unglück kam es bereits am Freitag, als eine 25-jährige Urlauberin aus Köln bei einer Wandertour nahe Krün (Kreis Garmisch-Partenkirchen) auf feuchtem Gras von einem Wanderweg 100 Meter in die Tiefe stürzte. Für sie kam jede Hilfe zu spät, wie die Polizei mitteilte. Die Frau war mit ihrer gleichaltrigen Begleiterin auf dem sogenannten Lakaiensteig unterwegs zum Soiernhaus.
Dabei gerieten sie in steiles Gelände mit vielen Felsen und kamen vom Weg ab. Die Frau ist dann vermutlich ausgerutscht und in die Tiefe gestürzt, wie die Polizei annimmt. Ihre Begleiterin musste das hilflos mit ansehen. Sie erlitt einen Schock und musste, nachdem sie mit dem Handy die Polizei erreicht hatte, mit einem Rettungshubschrauber geborgen werden. „Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt Empfang hatte“, sagte Bernhard Riesch von der Bergwacht Krün.
Bei Schliersee (Kreis Miesbach) verlor eine 25-jährige französische Studentin auf einem 35 Grad steilen Schneefeld am Brecherspitz den Halt. Sie rutschte ebenfalls schon am Freitag 100 Meter ab und blieb an einer Latsche hängen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Einsatzkräfte der Bergwacht Schliersee brachten die Frau mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Sie schwebte in Lebensgefahr. Die 25-Jährige war mit einer 17-köpfigen internationalen Gruppe aus München auf einer Wandertour. Nur wenige der Teilnehmer hätten Bergschuhe gehabt, berichtet die Polizei, die die Tour zwischen Freudenreichkapelle und der Anklalm als schwer einstuft. In diesem Jahr gab es bereits mehr als 20 tödliche Unfälle im Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. joho/nap