München – Bayerische Politik findet nicht nur im Landtag in München statt. Deswegen macht sich das Parlament auf die Reise und tourt in den kommenden Monaten in einem selbst entwickelten „LandTruck“ durch den ganzen Freistaat. Die Intention ist dabei, „Aufmerksamkeit für den Landtag“ zu schaffen und die „Münchner Blase zu verlassen“, erklärt Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) bei der Vorstellung des umgebauten Oldtimers.
In diesem Jahr sollen 17 Stationen angefahren werden. Das Programm vor Ort ist umfangreich: Angeboten werden spontane Bürgersprechstunden, Gesprächsrunden mit Aigner und den regionalen Abgeordneten (parteiübergreifend), Quizshows, Lesungen sowie Musik- und Showeinlagen.
Eine Initiative, die gerade jetzt von Bedeutung ist: „Wir alle sind geprägt von zwei Jahren Pandemie. Das hat durchaus Spuren in der Gesellschaft hinterlassen“, sagt Aigner. „Wir hatten in diesen zwei Jahren sogar ein Volksbegehren, das den Landtag abberufen wollte“, erinnert sich die Präsidentin. Viele Abgeordnete erlebten „eine aufgeheizte Stimmung bis hin zu strafrechtlich relevanten Drohungen und üblen Beschimpfungen“. Deswegen sei es ihr so wichtig, mit den Menschen wieder ins Gespräch zu kommen und zu erklären, wie Politik und der Landtag funktionieren.
Für diese Tour wurde extra ein acht Meter langer kalifornischer Oldtimer-Trailer der Marke Airstream umgebaut. Kostenpunkt: 265 000 Euro. Jetzt glänzt der Truck aus dem Jahr 1972 auffällig in Silber mit weiß-blauem Muster. Das Innere lässt sich zu einer vier Meter breiten Bühne ausklappen. Langfristig sei das Ziel, dass der Anhänger klimaneutral unterwegs ist, denn die Roadshow ist auf viele Jahre angelegt. Erster Halt ist nun Grafing (Kreis Ebersberg) am 29. April. LEONIE HUDELMAIER