BR-Film über den letzten KZ-Häftling

von Redaktion

Der BR-Journalist Thomas Muggenthaler hat sich mit seinem Kollegen Christian Stücken auf die Suche nach der Spur des letzten registrierten Häftlings des KZ Dachau gemacht. Nummer 161 896 hieß Mieczyslaw Charecki, war 1915 geboren in Leningrad und aufgewachsen in Polen. Als er Anfang 1945 in Dachau ankam, hatte er schon eine Odyssee hinter sich: Ab April 1944 überlebt er die KZ Majdanek, Natzweiler und ein Lager bei Heilbronn. Muggenthaler führt in dem halbstündigen, sehr sehenswerten Film, der heute Abend im BR läuft (ab 21.15 Uhr), an die Stätten des Grauens. Natzweiler zum Beispiel hätte Charecki beinahe nicht überlebt, er war einen Monat im Krankenlager.

Nach der Befreiung lebte der Ex-Häftling zunächst im DP-Lager München-Freimann, ehe er 1948 nach Polen zurückkehrte. 1999 ist er im Alter von 81 Jahren gestorben. Mithilfe polnischer Historiker und dem NS-Opfer-Archiv Arolsen (Hessen) gelang es Muggenthaler, die Familie Charecki in Polen ausfindig zu machen und sie zu besuchen. Als der Journalist der Familie Dokumente ihres Vorfahren zeigte, liefen dem Enkel Tränen über das Gesicht.  dw

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