Gunzenhausen – Nach einem dreimonatigen Testbetrieb sind die Erfahrungen mit einem Akku-Triebzug eher ernüchternd. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) nannte es in einer Pressemitteilung einen „beträchtlichen Wermutstropfen“, dass der Zug wegen Batterieproblemen öfters ausgefallen sei.
Auf den Akkuzug setzt die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die dem Verkehrsministerium unterstellt ist, große Hoffnungen. Sie will ihn auf Nebenstrecken einsetzen, um so bejahrte Diesel-Fahrzeuge zu ersetzen und sich eine teure Elektrifizierung zu sparen.
Der Zug des Herstellers Alstom war seit Mitte Januar wochentags auf der Strecke Stuttgart–Horb und seit Anfang Februar an den Wochenenden zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen im fränkischen Seenland unterwegs. An diesen Orten wurde der Akku aufgeladen. „Sobald allerdings mindestens zwei der vier Traktionsbatterien des Zugs nicht funktionsfähig waren, musste der Prototyp in der Werkstatt bleiben, weil dann die Reichweite nicht ausgereicht hätte“, berichtet das Ministerium. Im Ergebnis war der Akku-Zug somit an 18 Tagen nicht einsatzfähig. Der Verkehrsminister will den Akku-Zug noch weiter im mittelfränkischen Dieselnetz testen, sobald die Batterien repariert sind. Auch ein Testbetrieb in heißen Sommermonaten ist angedacht. „Ob dies geschehen kann, wird noch zwischen dem Freistaat, DB Regio und Alstom abgestimmt“, erklärte Bernreiter. dw