Rottach-Egern – Eigentlich sollten die Bauarbeiten an der neuen Villa von Alisher Usmanow in Rottach-Egern am Tegernsee bis Ostern abgeschlossen sein. Doch dann kamen die EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen. Usmanow verließ mitsamt Entourage Ende Februar das Tegernseer Tal. Einige Wochen gingen die Arbeiten auf seiner Baustelle noch weiter. Doch seit gut zwei Wochen scheint Usmanows Geldfluss für den Villen-Neubau versiegt, beklagen Betroffene.
Der auf etwa 18 Milliarden Dollar Vermögen taxierte Usmanow sei den Baufirmen größere Summen schuldig geblieben, berichten Firmenchefs, die allesamt anonym bleiben wollen. Für sein Anwesen auf dem 2300 Quadratmeter großen Grundstück hatte der 68-Jährige an nichts gespart. Der ganze Garten soll mit Heizschlangen durchzogen sein. „Niemand sollte hier Schnee räumen müssen“, sagt ein Kenner der Baumaßnahmen.
Ein Firmenchef sagt, er warte seit Inkrafttreten der Sanktionen auf die Schlusszahlung. Ein anderer spricht von Außenständen von 150 000 Euro. Inzwischen arbeite keine Firma mehr auf der Baustelle, sagt ein betroffener Unternehmer. KLAUS WIENDL