Bad Birnbach – Der Versuch mit einem autonom fahrenden Minibus im niederbayerischen Bad Birnbach (Landkreis Rottal-Inn) ist jetzt erweitert worden: Auf Abruf fahren zwei der elektrisch betriebenen Fahrzeuge 20 weitere Haltepunkte abseits der etablierten Pendelstrecke an. Fahrgäste können den Bus mittels Handy-App oder Telefon bestellen.
Auf der bewährten Pendelstrecke bringt ein Fahrzeug die Menschen mit 18 km/h vom Bahnhof zur Therme und auf den Markt. Ein Fahrer ist zur Sicherheit aber immer noch an Bord. Er könnte in kritischen Situationen eingreifen. Zu den 20 neuen Haltepunkten gehören neben Hotels auch der Ortskern, die Kirche, Schule, Feuerwache und eine Anlage für Betreutes Wohnen. „Genau darum geht es: soziale Teilhabe“, sagt Viktor Gröll, Leiter der Kurverwaltung. Er hofft, dass auch Senioren sich nicht scheuen, die App herunterzuladen. Der Bus könne allerdings nicht innerhalb der nächsten Minute da sein, der Kunde bekomme Termine vorgeschlagen, zu denen der Bus am gewünschten Ort sein kann. Am Montag, dem ersten Tag, habe die App noch nicht 100-prozentig funktioniert.
Das größte Problem auf der bisherigen Pendelstrecke seien Falschparker oder Lieferanten, die am Straßenrand halten. Um diese Hindernisse müsse der Bus herumgesteuert werden.
Manche Leute träten ganz an den Bus heran, um zu schauen, wie der reagiert. Aber die Sensoren seien sehr sensibel eingestellt, sodass das Fahrzeug auch rechtzeitig stehen bleibe. „Der Bus stoppt für alles und jeden, auch für Igel“, sagt Gröll. lby