München – Das Tauziehen um den Bosch-Standort an der Truderinger Straße ist beendet. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter haben sich darauf geeinigt, dass die industrielle Fertigung verlagert wird. Nach dem Wegfall der Produktion soll im Münchner Osten ein Service- und Entwicklungsstandort entstehen.
Die Produktion soll schrittweise bis spätestens Ende 2027 beendet werden. Noch heuer soll die Teilefertigung der elektrischen Kraftstoffpumpe nach Nürnberg gehen. Die Ventilfertigung und die Pumpenmontage sollen bis spätestens Ende 2027 an die Bosch-Standorte in Hallein (Österreich) beziehungsweise Budweis (Tschechien) verlagert werden.
Betroffen davon sind insgesamt 230 Mitarbeiter in der industriellen Fertigung, für sie gibt es einen Sozialplan. Werkleiter Jörg Luntz: „Das vereinbarte Maßnahmenpaket eröffnet uns die Möglichkeit, für alle Mitarbeiter individuelle Lösungen zu finden.“
Bosch will den Mitarbeitern andere Arbeitsplätze im Konzern anbieten, im Großraum München, aber auch im Werk Nürnberg. Zudem sollen Mitarbeiter auch an andere Firmen vermittelt werden. „Wir setzen auf individuelle Lösungen“, sagt ein Sprecher. Dazu können auch Altersteilzeitregelungen oder Aufhebungsverträge gehören. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach der Vereinbarung bis 31. März 2024 ausgeschlossen.
Wie es konkret an der Truderinger Straße weitergeht, konnte der Unternehmenssprecher noch nicht sagen. Der Standort München sei für viele Bereiche im Konzern attraktiv, auch weil es hier einfach sei, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Auch für Konzernbereiche, die bereits in München vertreten sind, könnte der Standort interessant sein – etwa die Hausgerätesparte BSH.
Bosch hatte im Vorjahr das mögliche Ende des Werks angekündigt. Die 230 Mitarbeiter stellen Komponenten für Verbrennungsmotoren her. Diese werden allerdings immer weniger gebraucht. MARC KNIEPKAMP