Pflegehelfer dürfen endlich einreisen

von Redaktion

AWO-Chef kämpfte seit Monaten dafür, dass sieben Tunesier nach Bayern kommen dürfen

München – Es hat fast ein Jahr gedauert: Vor wenigen Tagen sind am Flughafen München sieben ausgebildete Pflegekräfte aus Tunesien eingetroffen, die die Arbeiterwohlfahrt München dort rekrutiert hatte. Das liegt allerdings lange zurück. Seit Monaten kämpft der Münchner AWO-Chef Hans Kopp für die Einreise-Visa der Tunesier, die in Bayern dringend gebraucht werden (wir berichteten).

Insgesamt handelt es sich um 13 Männer und Frauen. Alle besitzen einen Bachelor-Abschluss einer tunesischen Uni und Praxis-Erfahrung. Sie sprechen Deutsch auf B1-Niveau und sind gegen Corona geimpft. Hier in Deutschland werden sie weitere berufsbegleitende Sprachkurse machen und dann als Pflegehelfer in Heimen anfangen. Dort können sie sich hocharbeiten. Die AWO hat für alle Personalwohnungen organisiert – sie hat allerdings nicht damit gerechnet, wie viel Bürokratie nötig ist, um Pflegekräfte aus dem Ausland in Bayern einzusetzen. Es waren langwierige ausländerrechtliche und fachlich-inhaltliche Prüfungen nötig, um die Visa zu bekommen. Auf die Ergebnisse wartet die AWO seit mehr als acht Monaten. In Bayern scheint dieser Prüf-Prozess besonders langwierig zu sein. Zwei der 13 Tunesier durften bereits vor einigen Monaten einreisen – sie hatten ihr Visum über andere Bundesländer beantragt. Kopp kann das nicht verstehen. „Bayern könnte dadurch für Fachkräfte aus dem Ausland unattraktiv werden“, fürchtet er.

Nun, elf Monate nach dem ersten Interview mit den Pflegehelfern, sind nach den beiden ersten Tunesiern nun sieben weitere in Bayern angekommen. Die AWO unterstützt sie nun bei allen Formalitäten vor Ort, zum Beispiel bei der Eröffnung von Bankkonten. Zwei Pflegehelfer werden in Penzberg im Einsatz sein, drei in München und zwei in Neubiberg.  kwo

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