München – Bayern wappnet sich auf die erste größere Reisewelle nach Corona (siehe unten). Gleich nach den Ferien kommt das nächste Nadelöhr: der G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Krün von 26. bis 28. Juni.
Schon ab 23. Juni werden Durchreisende auf der A 95 an der Ausfahrt Sindelsdorf ausgeleitet und auf weiträumige Umfahrungsstrecken geschickt. Auf die Frage, ob man sich auf Nebenstraßen durchmogeln kann, sagt Polizeisprecherin Carolin Englert: „Es gibt 20 Kontrollstellen im nachgeordneten Straßennetz.“ Ausflügler, die ihren Zielort im Werdenfelser Land haben, dürfen passieren, ebenso Einheimische, Grundbesitzer oder Berufstätige, deren Arbeitsplatz sich in der Region befindet.
Wer zu den Passionsspielen in Oberammergau will, wird an der A 95 schon an der Ausfahrt Penzberg umgeleitet. Ausflügler müssen allerdings mit einem beschränkten Parkplatzangebot rechnen. So parken am Skistadion in Partenkirchen, von dem man aus zu Fuß die Partnachklamm erreicht, die Einsatzkräfte der Polizei. Und am Gipfelwochenende ist ein 16 Kilometer breiter Bereich um das Schloss Sperrzone, Wandern ist dort nicht möglich.
Aus dem Norden kommende Autofahrer, die Richtung Tirol fahren wollen, werden schon in Würzburg, Nürnberg und Ulm auf die Umleitungsstrecken hingewiesen. An den Grenzübergängen in Griesen (zwischen Garmisch und Ehrwald) sowie in Mittenwald/Scharnitz wird kontrolliert, Wartezeiten sind zu erwarten. Allen Autofahrern, die dennoch in der Region sind, rät Englert: „Nehmen Sie Ihren Ausweis mit.“
Die Werdenfelsbahn wird zwischen Garmisch-Partenkirchen–Mittenwald von 25. bis 29. Juni eingestellt. Der Grund: Die Bahnstrecke liegt direkt neben den Straßen, die nach Schloss Elmau führen. Es fahren Ersatzbusse.
Prinzipiell sollen die Staatschefs per Helikopter vom Flughafen München geflogen werden. Bei Schlechtwetter ist die Anreise aber per Chauffeur geplant. Die Protokollstrecken, die die Staatschefs dann benutzen sollen, verlaufen vom Flughafen über die A 99 auf die A 95 oder durchs Stadtgebiet München. Auf den Protokollstrecken müssen Autofahrer mit erheblichen Behinderungen rechnen, da dann die Straßen abschnittsweise für den allgemeinen Verkehr gesperrt werden. Damit man in München unter der Donnersbergerbrücke keine Autobombe verstecken kann, müssen alle Autofahrer, die unter der Donnersbergerbrücke parken, ihre Autos bis 23. Juni wegfahren. JOHANNES WELTE