Max Breunig, 45, organisiert seit elf Jahren das Waldfest in Kreuth im Landkreis Miesbach. Zwei Jahre musste der Verein FC Real Kreuth, der das Fest ausrichtet, wegen Corona pausieren. Am Freitag geht es wieder los. Doch Breunig blickt mit gemischten Gefühlen auf das Fest.
Herr Breunig, Sie schauen bestimmt schon ganz gespannt auf den Wetterbericht. Wie sind die Prognosen fürs Wochenende?
Ganz gut, ich denke, dass wir unser Waldfest feiern können.
Gutes Wetter bedeutet auch viele Besucher. Nach der langen Corona-Pause haben viele bestimmt besonders Lust aufs Feiern. Macht Ihnen das Angst?
Klar, wir sind uns schon bewusst, dass ganz viele kommen können. Obwohl wir die Werbung seitens des Vereins total runtergefahren haben.
Vor allem aus München waren zuletzt die Massen angereist. Wann ging dieser Trend denn los?
Münchner waren schon immer da, aber seit 15 Jahren ist schon noch mehr los. Anders als früher sind wir das erste Waldfest der Saison. Unser Waldfestplatz ist bärig, wir ziehen das Fest traditionell auf mit Goaßlern und so weiter. An dem Ablauf ist seit 30 Jahren nichts geändert worden, deshalb ist es wahrscheinlich so attraktiv.
Eine Sache ändert sich aber heuer doch.
Ja, wir haben mit der Gemeinde und der Polizei zusammen ein Sicherheitskonzept erstellt. Wir dürfen maximal 4000 Leute reinlassen und sperren außenrum ab.
Wie viele Leute waren denn bislang da?
4500 werden es schon gewesen sein, aber das ist schwer zu sagen, wie viele Gäste dann tatsächlich auf dem Gelände waren. Schließlich ist es ein Kommen und Gehen. Aber wir haben jahrzehntelange Erfahrung und haben es schon im Gefühl, wenn es zu viel ist.
Machen Sie möglicherweise die Eingänge dicht, wenn zu viele Gäste kommen?
Ja, in der Tat. Wenn wir das Gefühl haben, es wird zu viel, werden wir die fünf Eingänge sperren. Danach kommen dann nur noch so viele Leute neu rein, wie vorher rausgehen. Wenn man erst um 20 Uhr kommt, muss man schon damit rechnen, dass man eine Stunde bis eineinhalb steht.
Sie haben erstmals eine professionelle Security-Firma engagiert, die für Ordnung sorgt.
Ja genau. Deshalb wird der Eintritt auch erhöht, von 1 auf 3 Euro. Nur so können wir die Kosten stemmen. Wir machen das ja ehrenamtlich und die Gewinne kommen der Jugend zugute.
Spielt das 9-Euro-Ticket eine Rolle für Sie? Könnten dadurch mehr Gäste auf die Idee kommen, nach Kreuth zu fahren?
Das glaube ich nicht, die Verbindung nach Kreuth ist dafür zu schlecht. Aber wir bitten die Gäste unbedingt, nicht mit dem Auto bis zum Gelände zu fahren. Wir haben zwar eine extra Wiese mit Parkplätzen ausgewiesen, aber dafür an anderer Stelle mehr Parkverbote.
Interview: Carina Zimniok