Dauereinsatz am Badesee

von Redaktion

Nach zahlreichen Unfällen: Wasserwacht warnt eindringlich

Karlsfeld – Am Karlsfelder See (Kreis Dachau) musste die Wasserwacht am Sonntag in nur vier Stunden zu drei Badeunfällen ausrücken. Zwei endeten glimpflich, weil andere Badegäste beherzt eingriffen. Ein Mann kämpft aber noch um sein Leben.

Der erste Unfall ereignete sich laut Oliver Welter, Vorsitzender der BRK-Kreiswasserwacht, gegen 12 Uhr. Ein vorerkrankter Mann mittleren Alters erlitt im Wasser einen „medizinischen Notfall“. Ein Stand-up-Paddler zog ihn auf seinem Brett an das Ufer. Dort übernahm die Wasserwacht, bis er ins Krankenhaus kam. Gleich danach ereignete sich ein ähnlicher Notfall: Ein 82-Jähriger ging wegen eines Schwächeanfalls unter. Auch hier reagierten die anderen Badegäste sofort.

Dann der dritte Notfall: Gegen 14.20 Uhr ging ein 40-jähriger Münchner unterhalb der steil abfallenden Uferkante unter. Badegäste alarmierten die Rettungskräfte. Ein Schwimmer entdeckte den Mann Minuten später in fünf Metern Tiefe. Zwei Retter zogen ihn hinaus. Die Wiederbelebung gelang, zu Bewusstsein kam er aber nicht. Im Klinikum Großhadern liegt er noch im Koma. Alle Badegäste hätten sich einwandfrei verhalten, berichtete Welter. „Die Hilfsbereitschaft war enorm! Gaffer sind selten geworden.“

Auch an anderen Seen war die Wasserwacht am Wochenende im Einsatz. Für drei Menschen kam die Hilfe zu spät (wir berichteten). Zudem gab es mehrere Einsätze wegen gekenterter Boote. „Bei warmen Außen- und kühlen Wassertemperaturen kann es zu einer erhöhten Herz-Kreislauf-Belastung kommen“, sagt Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht. „Am Wochenende zeigte sich, dass das Eingreifen von Ersthelfern Leben retten kann.“ Da Ertrinkende Helfer unter Wasser zerren könnten, rät Huber zu Hilfsmitteln wie Seilen oder zur Rettung vom Ufer aus. zip/mm

Artikel 10 von 11