Burgrain – Nach dem Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen gehen die Aufräumarbeiten in die finale Phase. Nachdem die Kriminalpolizei den Streckenteil nördlich der Unfallstelle freigegeben hatte, hat ein Spezialkran am Mittwoch den letzten der insgesamt fünf Waggons geborgen. Die Lokomotive soll in den nächsten Tagen folgen.
110 Tonnen wiegt der Mega-Kran „Phönix“, mit dem am Dienstag ein Spezialtrupp der Deutschen Bahn aus dem Ruhrgebiet angerückt ist. „Davon gibt es drei in Deutschland“, sagte ein DB-Sprecher. Sogar bei ausgefahrenem Arm kann dieser bis zu 160 Tonnen heben. Bis der Kran in das Gleis gesetzt werden konnte, musste der Gleisstrang rund um die Unfallstelle erst einmal ertüchtigt werden. Die Schienen wurden beim Unfall stark verbogen, teils um bis zu 90 Grad.
Unter dem Anhänger sowie unter der Lok konnte im Vorfeld nicht gearbeitet werden. „Daher können wir Waggon und Lok auch nicht gleichzeitig holen“, so der Sprecher. Waggon und Lok waren verkeilt. „Um den Puffer abzutrennen, brauchten wir die Genehmigung der Polizei.“
Gegen 9.30 Uhr begann am Mittwoch der heikle Teil: Mit riesigen Schlaufen wurde der Waggon angehoben und aufs Gleis gehievt. Millimeter für Millimeter. Erst dann konnte der 30 Meter lange Waggon abgeschleppt werden. cf