München – Bayern steht am Wochenende eine Hitzewelle bevor. In einigen Regionen könnte es über 36 Grad heiß werden, sagte der DWD am Mittwoch voraus. Im Nordwesten sind deshalb heftige Hitzegewitter möglich, ab Sonntag könnten sich auch in der Mitte und im Süden starke Unwetter entwickeln.
Das Risiko für Wald- und Wiesenbrände steigt in den kommenden Tagen stark an. In weiten Teilen des Freistaats wird die zweithöchste Warnstufe erreicht, in Franken und in der Oberpfalz sogar die fünfte und damit höchste Gefahrenstufe. Besonders brandgefährdet sind lichte Kiefern- und Fichtenbestände, sonnige Südhanglagen sowie die stark frequentierten Wälder in den bayerischen Ausflugsgebieten.
„In Bayerns Wäldern gilt jetzt äußerste Vorsicht!“, warnte Forstministerin Michaela Kaniber gestern. Sie appelliert an alle Waldbesucher, sich unbedingt an das geltende Rauchverbot zu halten und bei Freizeitaktivitäten äußerst aufmerksam zu sein. „Die Böden sind vielerorts mit trockenen, leicht entzündlichen Blättern, Zweigen und Nadeln bedeckt. Da kann schon ein Funke oder eine Zigarettenkippe ausreichen und einen folgenschweren Brand auslösen.“
Die Meteorologen des DWD stufen die starke Trockenheit der letzten Wochen ebenfalls als kritisch ein: „Wo der Gefahrenindex am höchsten ist, ist auch die Dürre am größten“, sagte ein Meteorologe am Donnerstag. Auch er rät, sich im Wald besonders umsichtig zu verhalten. Durch liegen gelassene Flaschen oder Glasscherben könne die Sonneneinstrahlung fokussiert und ein Feuer ausgelöst werden. Genauso fahrlässig handelt, wer sein Auto auf dem ausgedörrten Waldboden abstellt. Ein heißgelaufener Auspuff kann versehentlich einen Brand verursachen. Schon aus Eigeninteresse sollte man also keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund parken.
Auch Waldbesitzer müssen aufpassen. Die Forstministerin empfiehlt, bei Waldarbeiten anfallendes Holz, Reisig oder Kronenmaterial nicht zu verbrennen, sondern abzutransportieren oder zu hacken. Die Regierungen in Ober- und Unterfranken haben von Donnerstag bis Sonntag sogar Beobachtungsflüge angekündigt, auch Mittelfranken schickt vorsorglich Flugzeuge in die Luft, um nach Feuern oder möglichen Brandursachen Ausschau zu halten.
Die Hitze belastet auch den eigenen Körper. Deshalb sollte man dafür sorgen, dass sich die Wärme nicht im Körper staut – so lässt sich einem Hitzschlag gut vorbeugen. „Trinken Sie täglich ein bis zwei Liter mehr als sonst, am besten natriumhaltiges Mineralwasser“, rät Dr. Florian Meier, Landesarzt des BRK. „Halten Sie sich nicht in der prallen Sonne auf und tragen Sie stets eine Kopfbedeckung.“ Außerdem gelte: sich möglichst nicht körperlich anstrengen und Kinder oder Haustiere keinesfalls im abgestellten Auto warten lassen. Im hitzebedingten Notfall rät Meier: „Bringen Sie die Person in den Schatten, lagern Sie die Beine hoch und kühlen Sie Kopf und Nacken mit Getränken sowie mit feuchten Tüchern.“
Erst ergiebige Regenfälle können die Lage entspannen. Ein Ende der Welle ist aber keineswegs in Sicht: Zum Wochenbeginn soll es im Nordwesten zwar abkühlen, im südöstlichen Bayern bleibt es aber sehr heiß – mit weiterhin um die 35 Grad.