Infektiöse Feste?

von Redaktion

Auswirkung auf Inzidenzen untersucht

München – Sind die Bierfeste in Bayern tatsächlich Pandemietreiber? Der Bayerische Rundfunk hat Inzidenz-Zahlen vor und nach Volksfesten stichprobenartig miteinander verglichen, auch hinsichtlich von Behauptungen in sozialen Netzwerken, „dass das Feiern gar keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hat“. Ein Beispiel: So sank die 7-Tage-Inzidenz nach dem stark besuchten Münchner Frühlingsfest (22. April bis 8. Mai) sogar merklich, und zwar um die Hälfte binnen eines Monats (22. April: 600, 24. Mai.: 298).

Allerdings haben die Feste anderswo offenbar eine gegenteilige Wirkung. So stieg die 7-Tage-Inzidenz fünf Tage nach Beginn der Erlanger Bergkirchweih steil an und lag gestern bei einem Spitzenwert von 1293,2 im Landkreis. Der BR nennt weitere Auffälligkeiten, etwa in Stadt und Landkreis Landshut, wo nach der Frühjahrsdult die Inzidenz anstieg, obwohl es bayernweit mit der Kennzahl stetig bergab ging. Und nach dem Feuerwehrfest in Degersheim vervierfachte sich die Inzidenz binnen einer Woche im dazugehörigen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Ein Zufall?

Womöglich. Denn wie in München machte sich auch in Regensburg die Maidult kaum bemerkbar und lief mit der 7-Tage-Inzidenz parallel zum bayernweiten Trend mit. Der Infektiologe Bernd Salzberger am Universitätsklinikum Regensburg erklärt sich das gegenüber dem BR mit den hohen Einwohnerzahlen: „Ein einzelnes Ereignis kann hier auf das ansonsten diffuse Infektionsgeschehen keinen so großen Einfluss haben wie in einer vergleichsweise kleinen Stadt oder Landkreis.“  mc

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