G7-Grenzkontrollen sorgen für lange Staus

von Redaktion

Rückreiseverkehr wird zum Ferienende aufgehalten – Sicherheitsleck im Internet

Garmisch-Partenkirchen – Gesperrte Wanderparkplätze, Grenzkontrollen, Umleitungen – der G7-Gipfel, der nächsten Sonntag beginnt, wirft schon jetzt seine Schatten voraus. Die Polizei begann gestern rund um die engere Sicherheitszone bei Schloss Elmau mit stichpunktartigen Kontrollen. Wer beispielsweise von Klais Richtung Mittenwald unterwegs war, musste sich Fragen nach dem Woher und Wohin gefallen lassen. Zudem begannen bei Scharnitz die Grenzkontrollen, die den Rückreiseverkehr zum Ende der Pfingstferien ausbremsten – es gab lange Staus, vor dem Scharnitzer Tunnel musste eine Blockabfertigung mit über einer Stunde Wartezeit eingerichtet werden.

Für Wanderer wird das engere Gebiet rund um Schloss Elmau in der zweiten Juni-Hälfte komplett gesperrt sein. „Darüber hinaus ist es durchaus möglich, den Naturraum im Werdenfelser Land zur Erholung zu nutzen“, betont die Polizei. Ob einzelne Bergbahnen nicht fahren, hänge von der konkreten Lage ab. Der Aufstieg zum Schachenhaus mit dem von König Ludwig II. erbauten Schlösschen sei auch auf anderen Routen als von Elmau aus möglich. Partnachklamm und die Höllentalklamm sollen offen sein; die Zugspitze könne besucht werden. Allerdings sind viele Wanderparkplätze gesperrt.

Überschattet wird der Gipfel von einer Sicherheitspanne: Auf dem linksalternativen Portal indymedia.org wurden am Sonntag Dutzende vertrauliche Dokumente zum G7-Gipfel 2015 veröffentlicht, darunter auch das komplette Einsatzhandbuch inklusive Grußwort von Innenminister Joachim Herrmann (CSU), ferner Einsatzbefehle, Deeskalationskonzepte und Routen für die Anfahrt der Staatsgäste und Regierungsvertreter. Wer das ins Internet stellte, war unklar. Nach Angaben von Herrmann ermittelt inzwischen die Polizei. Mehrere Quellen in Sicherheitskreisen bestätigten der dpa, dass die Dokumente authentisch sind.

Herrmann sieht jedoch keinen Anlass, das Einsatzkonzept für den jetzigen Gipfel zu ändern. „Wir gehen im Moment davon aus, dass es nicht kritisch ist für den Einsatz, der jetzt bevorsteht“, sagte er am Rande einer Veranstaltung in Erlangen. „Wir machen manches ähnlich wie vor sieben Jahren. Die Polizei macht aber auch vieles anders als vor sieben Jahren. Insofern lassen sich aus dem, was veröffentlicht worden ist, keine unmittelbaren Rückschlüsse auf das Vorgehen der Polizei in den nächsten Tagen ziehen.“  dw/joho/dpa

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