Moosburg – Bei einem schweren Unwetter im nordöstlichen Landkreis Freising ist gestern ein 53-jähriger Mann getötet worden. Mindestens eine Person wurde schwer verletzt, eine weitere war gestern bei Redaktionsschluss noch vermisst.
Am späten Montagnachmittag drehte sich die Sommerstimmung. Rund um Moosburg peitschten sturmartige Böen und Regen durch die Landschaft. Bäume fielen um, Äste flogen umher und trafen offenbar auch Menschen. Zwar zog das Unwetter schnell wieder vorbei, aber die Folgen waren erheblich.
Wie die Polizei in Moosburg am späten Abend bestätigte, handelt es sich beim dem Toten um einen 53-Jährigen aus Baden-Württemberg. Der Mann sei mit dem Rad in einem Waldstück auf der Flur der Stadt Moosburg unterwegs gewesen und von einem Baum erschlagen worden. Auch das Landratsamt Freising bestätigte den Toten. Schwer verletzt wurde, ebenfalls von einem Baum, ein 15-Jähriger aus Freising.
„Eine Person wird derzeit vermisst“, hieß es in der Mitteilung des Landratsamts weiter. Und: „Der Raum Moosburg ist derzeit flächendeckend ohne Strom, zahlreiche Leitungen sind zerstört.“ Das Technische Hilfswerk war mit Notstromaggregaten im Einsatz und versorgte Altenheime. Die Stromausfälle, hieß es, würden bis in die Nacht andauern. Wie Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger via Facebook mitteilte, „arbeiten die Einsatzkräfte mit Hochdruck daran, die Sturmschäden zu beheben. Wenn alles nach Plan läuft, soll der Strom gegen 22 Uhr wieder da sein“.
Laut der Polizeidirektion Oberbayern Nord stürzten auch in Langenbach, Mauern, Haag, Attenkirchen und Nandlstadt Bäume um. Wie die Stadtwerke München bestätigten, wurden die Freileitungen nach Uppenborn und München durch das Unwetter beschädigt. Zwischen Moosburg und Bruckberg war kein Zugverkehr mehr möglich. Laut der Deutschen Bahn wendeten die Züge vorzeitig in Freising bzw. Landshut. Ein Schienenersatz konnte lange nicht angeboten werden. So strandeten bis in den Abend hinein Fahrgäste unter anderem am Bahnhof in Freising.
Auf der A 92 ging zwischen den Ausfahrten Moosburg Nord und Süd wegen umgefallener Bäume zeitweise gar nichts mehr. In Richtung Freising Ost kam der Verkehr nur mühsam voran. Selbiges galt für die Bundesstraße 301, die zwischen Attenkirchen und Au gesperrt werden musste. BASTIAN AMANN