Frau Aigner, müssen Sie Ihren Nachnamen oft buchstabieren?
Meistens geht’s darum, ob’s mit Ai oder Ei geschrieben wird – wenn man mich nicht sowieso kennt. Eigners gibt’s außerhalb Bayerns schon einige.
Wie viele Aigners gibt’s in Ihrem Wohnort Feldkirchen-Westerham?
Meine Mutter, dann die Aigner Rosi, dann noch jemanden, den ich nicht kenne. Dann gab es noch einen entfernteren Verwandten, der ist aber gestorben – ich weiß gar nicht, ob er noch Nachkommen hat….
Wie groß ist Ihre Verwandtschaft?
Sehr groß. Meine Mutter allein hatte 54 Cousinen und Cousins, die sind aber in der Aiblinger Gegend und heißen heute zum Teil anders. Und von Vaters Seite gibt es auch unzählige. Das ist der Aigner-Clan, der ursprünglich um den Taubenberg herum wohnte. Diese Verwandten wurden damals umgesiedelt wegen der Errichtung des Münchner Wasserschutzgebiets – sie kamen in die Gegend des Seehamer Sees. Dort gibt es sogar noch einen Aigner-Hof. Es gibt auch noch einen weiteren Hof bei Kleinseeham, leider nur noch als Ruine. Die Aigners sind weitverzweigt. Der Aigner Lenz beispielsweise, der frühere Bürgermeister von Warngau, soll auch weitläufig mit mir verwandt gewesen sein. Ein weitschichtiger Vetter vielleicht.
Haben Sie eine Vorstellung davon, woher Ihr Name kommt?
Ja. Aigner bedeutet meines Wissens der eigene Herr oder Eigenherr und kommt aus dem Mittelhochdeutschen. Das war wohl gleichbedeutend mit Freibauern, also freien Bauern, die über sich und ihr Eigentum selbst entscheiden konnten.
Darf man über Namen Witze machen?
Ein Abgeordneter Wohlrabe wurde von Herbert Wehner zu Herrn Übelkrähe umgetauft. Ich finde das nicht gut. Ich war auch selber schon Leidtragende.
Ungeaignet, lästerte die Bild-Zeitung einmal.
Richtig. Das fand ich nicht sehr nett. Ich bin danach trotzdem Bundeslandwirtschaftsministerin geblieben und bekleide auch jetzt wieder ein hohes politisches Amt. Aigner ist ein schöner Name, das einzige Problem war, dass ich in der Schule meistens als Erste drangekommen bin.
Interview: Dirk Walter