Zugunglück: Kaputte Schwellen

von Redaktion

München/Berlin – Es mehren sich die Hinweise, dass sogenannte Oberbauschäden für das Zugunglück vom 3. Juni mit fünf Toten ursächlich sind. Ein jetzt bekannt gewordener Bericht des Bundesverkehrsministeriums an den Verkehrsausschuss des Bundestags vom 21. Juni über das Unglück erwähnt eine Schienenverschiebung und „zum Teil vorgeschädigte Betonschwellen“. Dies hat dem Papier zufolge, das unserer Zeitung vorliegt, zu einem „Verlust der Spurführung“ geführt. Weiter heißt es, es seien „hintereinanderliegende Schwellenbeschädigungen und eine Verschiebung der Schiene“ vorgefunden worden, die zur Entgleisung führten. „Ursache dieser Verschiebung sind horizontale Brüche in den Betonschwellen.“ Hierdurch habe sich die Schiene in der Linkskurve unter der Last nach außen verschieben können. „Es ist deshalb davon auszugehen, dass die durch die Zugfahrt auf den Oberbau einwirkenden Kräfte – insbesondere durch auch zum Teil vorgeschädigte Betonschwellen – nicht mehr aufgenommen werden konnten. In der Folge kam es vermutlich zu einer unzulässigen Spurerweiterung und dem Verlust der Spurführung.“

Zum Alter der Schwellen und wer sie verbaut hat, gibt es keine Hinweise. Es müssten noch Instandhaltungsunterlagen und Nachweise zu eventuell festgestellten Schwellenfehlern analysiert werden, heißt es in dem Papier. Die Deutsche Bahn äußerte sich nicht. DIRK WALTER

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