München – 40 000 Euro. So viel bekommt eine Familie mit drei Kindern während der Kindergartenzeit vom Freistaat Bayern. Diese Rechnung hat Sozial- und Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) gestern im Landtag aufgestellt. „Wie kein anderes Bundesland handelt Bayern für Familien“, sagte sie in ihrer Regierungserklärung zur Sozialpolitik. „Allein 2021 haben wir über 4,1 Milliarden Euro für Familienleistungen zur Verfügung gestellt.“
Neben dem Bayerischen Familiengeld (pro Kind gibt es 24 Monate lang 250 Euro, ab dem dritten Kind 300 Euro) rechnete sie noch 100 Euro Krippengeld sowie 100 Euro Beitragsentlastung pro Monat und Kind mit ein. Umso wichtiger sei die Unterstützung, wenn man jetzt auf schwierige Monate wegen gestiegenen Lebenshaltungskosten zusteuere, so Scharf.
Neben den Geldern hat der Freistaat laut Scharf zuletzt massiv in die Kinderbetreuung investiert. 2011 wurden noch 73 600 Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen betreut. 2021 schon über 134 600. Seit 2013 fördert der Freistaat Krippenplätze in den Kommunen.
Neues Kernthema sei laut der Familienministerin der Ausbau der Ganztagsbetreuung. „Hier und heute geben wir ein neues Versprechen: Für jeden Ganztagsplatz für Grundschulkinder, den die Kommunen bis 2029 schaffen, garantiert der Freistaat eine finanzielle Unterstützung bei den Investitionskosten“, erklärte Scharf. „Unser Ganztagesversprechen wird ab 2026 zum Kern bayerischer Familienpolitik gehören wie jetzt schon das Familien- und das Krippengeld.“ Das verschaffe Familien Planungssicherheit. „Eltern können sich darauf verlassen, dass ihr Grundschulkind gut betreut wird.“ Die Kommunen könnten sich wiederum auf die Förderung verlassen – und die Plätze ausbauen.
Im Sozialbericht gab Scharf zwar zu, dass weiter Pädagogen und Fachkräfte in der Betreuung fehlten, ging aber nicht näher auf die Lösung der Probleme ein. Die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze kritisierte sie dafür. „Wir müssen aus diesem Teufelskreis ausbrechen und mehr Geld für die Ausbildung und Beschäftigung von Erziehern und Pädagogen ausgeben“, sagte sie. „Der Fachkräftemangel ist ja nicht erst seit heute bekannt.“ sco