Mysteriöser Schacht im Ebersberger Forst untersucht

von Redaktion

Ebersberg – Ein seltsames Loch hatte ein Jäger vor einem Jahr entdeckt, mitten im Ebersberger Forst. Seit Montag wird der Schacht systematisch erforscht. Der gemauerte Brunnen ist bedeckt von einer Betonplatte mit einem eisernen Deckel aus den 50er- Jahren, im oberen Bereich ist er eingefasst mit Ziegelsteinen, darunter aus mehr als faustgroßen Fluss-Steinen gemauert. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er erwähnt, doch dann vergessen.

Kreisheimatpfleger Thomas Warg sagt: „Dieser Brunnen muss älter sein als alle anderen im Forst.“ Haben ihn Römer gebaut? Kelten oder Germanen? Aber im Forst hatten niemals Menschen gesiedelt, die Römerstraße sei zu weit weg gewesen. Haben Hirten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert den Brunnen für ihr Vieh gegraben?

Seit Montag stehen an dem Schacht ein Zelt und eine mobile Toilette. Höhlenarchäologe Bernhard Häck vom Landesamt für Denkmalpflege hat sich abgeseilt, ab sieben Metern Tiefe steht das Wasser. Wie tief der Brunnen insgesamt ist, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Als Nächstes soll die Feuerwehr das Wasser aus den Brunnen pumpen, damit man dessen Geschichte endlich auf den Grund gehen kann. Eine mögliche Theorie haben die Heimatforscher übrigens noch: Warg will die Zeit der Salzwege vor der Gründung Münchens 1158 nicht ausschließen. Damals führte eine Trasse von Salzburg über den Ebersberger Forst nach Augsburg. ROBERT LANGER

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