Die Personalvertretungen der Lufthansa haben das Krisen-Management des Vorstands heftig kritisiert: „Anstatt die Krise der gesamten Luftfahrtbranche als Chance zu sehen und mit vereinten Kräften einen gemeinsamen Weg durch die Pandemie zu finden, sah der Konzernvorstand darin offensichtlich vielmehr die Gelegenheit, langfristig tarifliche und betriebliche (Kosten-) Strukturen abzusenken“, heißt es in einem Brief an den Aufsichtsrat. Die Situationsanalyse der Personalvertretungen fällt verheerend aus: Überall fehle es an Personal. Dem Vorstand halten die Arbeitnehmervertreter vor, nicht schnell genug umgesteuert zu haben. „Viel zu lange wurde an Kündigungsdrohungen festgehalten, um die gewünschten Zugeständnisse doch noch zu erzielen, und in der Folge viel zu spät davon abgerückt.“ Im April 2022 waren rund 11,3 Prozent weniger Menschen in der Luftfahrt-Personenbeförderung beschäftigt als drei Jahre zuvor. dpa