Nach Bahnunglück: Brandbriefe gegen Streckenbetreiber

von Redaktion

Garmisch-Partenkirchen – Mehrere Bahnmitarbeiter haben nach Recherchen des Südwestrundfunks schon 2019 in einem Brandbrief vor möglichen Sicherheitsrisiken im Streckennetz der Deutschen Bahn gewarnt. Auf sieben Seiten zeigten die Mitarbeiter dringenden Handlungsbedarf auf, wie „Report Mainz“ veröffentlichte.

So trage jeder Anlagenverantwortliche die alleinige Verantwortung für bis zu 400 Streckenkilometer Gleis und Weichen – es fehle an Geld und Personal, um notwendige Instandsetzungen durchführen zu können. Die Deutsche Bahn wollte sich zu dem Brandbrief nicht äußern.

Zuletzt hatten sich die Hinweise auf den Verdacht gemehrt, dass das Unglück vom 3. Juni mit fünf Toten und 16 Schwerverletzten durch technische Mängel verursacht worden sein könnte. So ist in einer Drucksache des Verkehrsausschusses des Bundestages von einer Schienenverschiebung und „zum Teil vorgeschädigten Betonschwellen“ die Rede.

Auch die Mitarbeiter der Bayerischen Regio-Bahn BRB machen ihrem Ärger in einem Brandbrief wegen „desolater Infrastruktur“ Luft. Gleislagefehler, Weichenstörung, Schwellenauswechslung oder Oberbauschaden gehörten mittlerweile zur Tagesordnung. Was auch immer die DB Netz AG als Grund für Baumaßnahmen und Langsamfahrstellen angebe, die Folge ist immer die gleiche: BRB-Züge haben Verspätung. „Das führt zu enormen Belastungen der Mitarbeitenden der BRB.“ Zudem verursache es hohe Kosten.

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