In seiner langen Geschichte stand der Willibald-Ritt schon oft auf der Kippe

von Redaktion

Die Dorfkirche St. Willibald hat die Säkularisation nur durch den unermüdlichen Einsatz von vier Bauern überlebt. Sie sollte abgerissen werden, doch die Bauern legten zusammen und kauften sie. 1833 erwarb die Gemeinde das Gebäude, weil die Kirche für den Ort seit jeher von großer Bedeutung ist.

Um 1790, sagt Martin Schmid, Vorsitzender des Vereins Freundeskreis, wohnten gleich zwei Kapläne direkt neben der Kirche, weil es wegen der Wallfahrer so viel zu tun gab. Ohne Kirche kein Willibald-Ritt – das war den Dorfbewohnern immer klar. So verschönerten sie 1860 den Kastanienhain vor der Kirche – und schütteten die Kiesgrube, die sich an der Stelle befand, einfach zu.

100 Jahre später war der Willibald-Ritt wieder in Gefahr. Er sollte nur noch alle drei Jahre stattfinden. In der Region gab es kaum noch Pferde, Traktoren hatten sie aus der Landwirtschaft verdrängt. Wegen der Wallfahrtsgäste machte man doch weiter – bis St. Willibald in den 1970er-Jahren zu marode war, um weiter durch die Kirche reiten zu können. Wieder musste die Tradition gerettet werden: Man sammelte Spenden und rührte die Werbetrommel für den Erhalt der Kirche. Erst in den 1980er-Jahren fand der Willibald-Ritt wieder statt. sco

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