Starnberg/München – Weil der Starnberger See wegen der Hitze derzeit einen niedrigeren Wasserstand hat, waren am Wochenende mehrere Einsätze der Wasserwacht nötig. Die Rettungskräfte mussten Badegäste mit verletzten Sprunggelenken versorgen, die beim Sprung ins Wasser unterschätzt hatten, wie schnell sie auf dem Boden aufkommen. Ein 20-Jähriger kam mit dem Hubschrauber ins Klinikum Murnau, weil er nach einem Hechtsprung vom Badesteg in Percha leblos im Wasser trieb. In ganz Bayern haben Hitze und Trockenheit die Pegelstände von Seen und Flüssen deutlich sinken lassen. Das werde aber laut Staats- regierung nicht zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Wasserversorgung für die Menschen oder Missernten führen.
Auch der Rest Deutschlands und Europas ächzt unter der Hitze. Duisburg etwa verzeichnete 39,5 Grad. „Vor allem tiefe Lagen am Rhein und Ballungsräume wie das Ruhrgebiet sind prädestiniert“, teilte der Wetterdienst mit. Wegen der ausgetrockneten Böden besteht zudem vielerorts höchste Waldbrandgefahr. Der fünfstufige Gefahrenindex weist in Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen teilweise die höchste Stufe aus.
In Großbritannien haben historisch hohe Temperaturen jenseits der 40-Grad-Grenze Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt: Schulen blieben geschlossen, teilweise machten auch Geschäfte oder Restaurants dicht. Der Bahnverkehr kam nur mit großen Verspätungen voran oder fiel ganz aus. Auch die Waldbrände an der französischen Atlantikküste wüten weiter. Innerhalb einer Woche verbrannten sie südlich von Bordeaux 19 300 Hektar Land. mm/dpa