Vielerorts steigen Inzidenzen nach Volksfesten

von Redaktion

Kreis Wunsiedel meldet Wert über 3000 – Notaufnahme in Ebersberg kurzzeitig abgemeldet

München – Die Corona-Sommerwelle schwappt immer höher: Im Kreis Wunsiedel hat die Inzidenz die 3000er-Marke überschritten. Gestern früh meldete das Robert-Koch-Institut den traurigen Rekord aus dem Fichtelgebirge: Eine Inzidenz von 3169,2 – so hoch wie nirgends in Deutschland. Innerhalb einer Woche haben sich die Zahlen verdreifacht. Auffallend: Innerhalb des Landkreises kam jeder dritte Erkrankte aus der Stadt Selb, wo vor einer Woche 94 Fälle gezählt wurden, jetzt 725. In Selb fand vor Kurzem ein gut besuchtes Volksfest statt. Das Landesamt für Gesundheit sieht einen Zusammenhang zwischen Großereignissen und steigenden Inzidenzen. So schnellte die Inzidenz in Erlangen zwei Wochen nach der Bergkirchweih auf 1527,8.

Auch in Oberbayern steigen die Zahlen steil. In Dachau lag die Inzidenz gestern bei 1128. Dabei geht das Gesundheitsamt von einer zwei- bis dreifach höheren tatsächlichen Inzidenz aus, weil wenig getestet wird. Im Landkreis fanden mehrere Volksfeste statt. Im Landkreis Ebersberg vervierfachte sich die Inzidenz seit Mitte Juni auf gestern 1119. Hier fanden jüngst Volksfeste in Poing und Hohenlinden statt. Dort erklärt man das im Landratsamt mit einer „allgemeinen Entwicklung, die sich überall abzeichnet“. Es seien mehr Zusammentreffen möglich, die Coronaregeln seien weitgehend weggefallen. Die Lage im Landkreis sei noch nicht besorgniserregend. Allerdings war wegen des Krankenstandes beim Personal im Klinikum Ebersberg die Notaufnahme bereits für mehrere Stunden abgemeldet worden, gleichzeitig werden wieder mehr Patienten mit Coronasymptomen behandelt, gestern 28, davon vier auf Intensivstation. Auch im Landkreis Mühldorf ist die Inzidenz drastisch gestiegen – um 455 auf 1114. Dort war am 25. Juni Altstadtfest. JOHANNES WELTE

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