Garmisch-Partenkirchen – Die Bartgeier-Dame Wally, die im Mai in der Nähe der Zugspitze tot aufgefunden worden war, ist offenbar eines natürlichen Todes gestorben. Ein Abschuss von Wally sei äußerst unwahrscheinlich, heißt es im Untersuchungsbericht der Klinik für Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und Zierfische der tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
„So traurig wir nach wie vor über den Tod von Wally sind, so beruhigt sind wir dennoch, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht durch menschlichen Einfluss gestorben ist“, erklärte der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein, Norbert Schäffer. Auch dass Wally durch den Angriff eines Steinadlers gestorben ist, ist unwahrscheinlich, wie die Untersuchung ergab.
Die Experten vermuten einen Steinschlag als Todesursache. Direkt bei Wallys Kadaver seien auch Teile eines jungen Hirsches gefunden worden, der offenbar vor längerer Zeit in derselben Steilrinne umgekommen war, sagte LBV-Bartgeier-Experte Toni Wegscheider. Außerdem hätten dort auch frische Steinbrocken gelegen. In einer oberhalb gelegenen Felswand sei deutlich ein kürzlich erfolgter Abbruch zu erkennen gewesen. Wahrscheinlich habe sich der Geier auf den Kadaver gestürzt und sei doch von der Steinlawine erfasst worden. mm