Zugunglück: Ermittlungen gegen Fahrdienstleiter

von Redaktion

Vier Personen im Visier der Staatsanwaltschaft – Ertüchtigung der Werdenfelsstrecke zugesagt

Garmisch-Partenkirchen – Die Staatsanwaltschaft München II hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen die Ermittlungen auf eine weitere Person ausgeweitet. Damit werde nun gegen vier Mitarbeiter der Deutschen Bahn wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde. Bei dem vierten Beschuldigten handele es sich um einen weiteren Fahrdienstleiter. Damit sind nun zwei Fahrdienstleiter, der Lokführer und ein Streckenverantwortlicher im Visier der Ermittler. Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am 3. Juni kurz nach der Abfahrt entgleist. Vier Frauen und ein 14-Jähriger aus der Region starben. 16 Menschen wurden schwer verletzt, etwa 50 leicht. Das Ermittlungsverfahren bedeute nicht, dass die Beschuldigten tatsächlich eine Mitschuld treffe und Anklage erhoben werde – es könne auch zur Einstellung des Verfahrens kommen, erläuterte die Anklagebehörde.

Die Strecke der Werdenfelsbahn gilt als marode, nach dem Unfall wurden etliche Langsamfahrstellen angeordnet. Immerhin gebe es jetzt Hoffnung auf eine Generalsanierung, sagte der FW-Fraktionschef im Landtag, Florian Streibl. Er will erfahren haben, dass Bahnchef Richard Lutz „von 80 bis maximal 100 Millionen Euro“ für Instandhaltung und Sanierung zugesagt hat. Soweit will Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) nicht gehen. Aber er bestätigt, dass Lutz zugesichert habe, das Thema Instandhaltung zur Chefsache zu erklären. „Wir brauchen hier stabile Verhältnisse, und ich werde mit Nachdruck beobachten, ob das auch wirklich in unserem Sinne umgesetzt wird“, erklärte Bernreiter.  mm/as

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