Zell am See – Heftige lokale Niederschläge haben am Freitag im Salzburger Land für Überschwemmungen und Schlammlawinen gesorgt. Dabei wurden Häuser und Brücken beschädigt und rund 230 Wanderer von der Außenwelt abgeschnitten. Zahlreiche Murenabgänge hatten die Wege in einigen Seitentälern unpassierbar gemacht, sodass die Wanderer in Berghütten und Gasthäusern ausharren mussten. Allein im Obersulzbachtal saßen 130 Menschen auf drei Hütten fest. Nach bisherigen Erkenntnissen gab es keine Verletzten.
Besonders betroffen waren die Pinzgauer Gemeinden Neukirchen, Bramberg, Mittersill und Rauris. Feuerwehren der Region waren mit insgesamt mehr als 160 Einsatzkräften vor Ort. In Bramberg brachten Feuerwehrleute 60 Wanderer, die bei einer Alm Zuflucht gesucht hatten, in Sicherheit.
Am Samstag gelang es den Helfern, die Verbindungswege in die Täler zumindest so weit freizuräumen, dass die Wanderer über Fußwege die Straße erreichen konnten. Nur aus dem Hollersbachtal, mussten zehn Menschen von der Neuen Fürther Hütte per Hubschrauber ausgeflogen werden.
Auch im Pongauer Dorfgastein war die Feuerwehr in Dauereinsatz. Eine durch das Unwetter ausgelöste Schlammlawine hatte eine Straße und eine Bahnstrecke beschädigt.
Heftige Unwetter mit Murenabgängen gab es am Wochenende auch in Südtirol und im Trentino. Im Fassatal mussten mehr als 200 Einheimische und Urlauber die Nacht auf Samstag in einer Turnhalle übernachten, nachdem Schlammlawinen mehrere Häuser und Hotels beschädigt hatten. Allein in Südtirol zählte die Feuerwehr am Freitagabend mehr als 200 Einsätze mit rund 1000. Feuerwehrleuten. lby