Eching – Am Echinger See im Landkreis Freising stehen inzwischen Blumen und eine Kerze am Ufer: Sie sind Tobias D. gewidmet, der nach tagelanger Suche tot aus dem Gewässer geborgen worden ist. An der Identität der Leiche bestehe kein Zweifel mehr, es handele sich um den gesuchten 25-Jährigen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord gestern. Die Leiche wurde gestern am Institut für Rechtsmedizin in München obduziert. Bei der Untersuchung „haben sich keine Hinweise für eine mögliche Beteiligung Dritter an den Todesumständen gezeigt“, heißt es von Seiten der Polizei.
Seine Freunde hatten den jungen Mann am Freitagabend aus den Augen verloren. Eine groß angelegte Suchaktion blieb zunächst erfolglos. Dennoch herrschte lange noch Zuversicht. „Wir haben bis zum Dienstagabend wirklich ganz gezielt nach einer lebenden und möglicherweise hilflosen Person gesucht“, schilderte der Polizeisprecher. Als die Hoffnung schwand, Tobias D. noch lebendig zu finden, orderte die Polizei Taucher und ein Boot mit Flächensonar. Doch zu deren Einsatz kam es nicht mehr, weil ein Schwimmer am Abend in der Mitte des Sees auf eine Leiche stieß, die er mithilfe zweier Frauen an Land brachte. „Das war schon sehr couragiert“, sagte der Polizeisprecher. Die drei hätten anschließend auch vom BRK betreut werden müssen.
Wie es zu dem Todesfall gekommen ist, blieb zunächst unklar. „Auf dem Festival waren rund 20 000 Leute“, sagte der Polizeisprecher. Als die Veranstaltung am Freitagabend wegen Unwetters gegen 23 Uhr geräumt worden sei, herrschte dichtes Gedränge. „Der Ausgangsweg führt direkt am westlichen Ufer des Echinger Sees vorbei und ist nur durch eine steile Uferböschung davon getrennt. Es wäre schon denkbar, dass er da runtergefallen und in den See gefallen ist“, schilderte der Sprecher. Wahrscheinlich habe die Leiche zunächst im Uferbereich am Grund gelegen, wo sie deshalb unentdeckt blieb, und sei dann aufgetrieben. mm/dpa