Rottenbuch – Seit über 460 Jahren ist der Fohlenmarkt in Rottenbuch (Kreis Weilheim-Schongau) ein bedeutender Handelsplatz für Kaltblut-Pferdezüchter. Nach zwei Jahren findet er am 2. September wieder statt. Florian Schelle, Vorsitzender des Pferdezuchtverbandes Oberbayern, erwartet bis zu 5000 Besucher. Der Markttag beginnt um 9 Uhr mit der Bewertung der Fohlen. Dann wird versteigert.
Aber: „Die letzten Jahre haben Spuren hinterlassen“, sagt Schelle. Man habe alles versucht, aber der Fohlenverkauf habe sich überwiegend ins Internet verlagert. Der Pferdezuchtverband bot seine Seite als Online-Marktplatz an, damit Züchter ihre Tiere trotz Pandemie verkaufen konnten.
Für den diesjährigen Fohlenmarkt hat das aber spürbare Folgen: Einige Züchter wollen nicht mehr nach Rottenbuch kommen. 60 Fohlen werden heuer versteigert. 2019 waren es noch 100. Der Online-Verkauf ist schneller und günstiger, Schelle aber ist skeptisch: Der Fohlenmarkt sei eine Traditionsveranstaltung, die nicht aussterben solle. kuc