Klinische Studien in China und Indien

von Redaktion

Rosenecker: Forschung bei uns langsamer, aber aussichtsreicher

München – Nasale Impfstoffe als entscheidende Waffe im Kampf gegen die Covid-Pandemie – nicht nur in München, auch weltweit wird dazu geforscht. So gibt es bereits klinische Versuche mit nasalen Impfstoffen in China und Indien, erzählt Professor Josef Rosenecker. Doch er glaubt nicht, dass diese dort entwickelten Impfstoffe die an sie gesetzten Erwartungen erfüllen können. Denn es handelt sich um Vektorimpfstoffe. Vektorimpfstoffe sind gentechnisch veränderte und damit harmlose Viren. „Diese haben sich ja in der Vergangenheit als nicht so gut wie die mRNA-Impfstoffe erwiesen, man denke an die Impfstoffe von Johnson & Johnson oder an den Sputnik-Impfstoff“, sagt Rosenecker.

Der 62-jährige Forscher beschäftigt sich viel mit der schweren Lungenkrankheit Mukoviszidose und ist Spezialist für die Frage, wie man mRNA in die Atemwege einschleusen kann. Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile (Antigene) für den Aufbau des Impfschutzes genutzt. Stattdessen enthalten sie Teile des Erbguts des Coronavirus Sars-CoV-2 in Form von messenger-RNA (kurz mRNA).

Schon vor zehn Jahren beantragte Rosenecker bei der Melinda-und-Bill-Gates-Stiftung Förderung für nasale mRNA-Impfstoffe. Der Antrag wurde abgelehnt. Schade, bedauert Rosenecker. Denn bei den Mäusen, an denen er die nasalen Impfstoffe erforschte, zeigt sich eine bessere Immunantwort als bei Impfstoffen, die in die Muskeln gespritzt werden. „Vor allem in den Schleimhäuten der Mäuse gibt es eine hohe Zahl von Antikörpern, die zuverlässig vor einer Infektion schützen, das stimmt hoffnungsvoll.“ Auch andere Studien in anderen Ländern bestätigen dieses Ergebnis aus München.  svs

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