Eching – Bei einem Badeunfall im Ammersee (Kreis Starnberg) ist eine junge Frau ertrunken. Die 16-Jährige aus Buchloe (Kreis Oställgau) wurde seit Freitagabend vermisst – die Rettungskräfte suchten zwei Tage nach ihr. Gestern Nachmittag wurde ihre Leiche etwa 250 Meter vom Ufer entfernt geborgen.
Sie war am Freitag gemeinsam mit ihrer 15-jährigen Schwester mit einem Stand-up-Paddelboard auf dem See gepaddelt. Ohne Sicherheitsleine und -weste kippten die beiden mit dem Brett um. Ein Stand-up-Paddler in der Nähe dachte zuerst, sie würden aus Spaß mit Wasser spritzen – bis er merkte, dass beide Nichtschwimmerinnen waren und um ihr Überleben kämpften. Er sprang ins Wasser und stieß sein Brett in die Richtung der Frauen. Die jüngere Schwester konnte sich daran festhalten. Die 16-Jährige aber ging unter.
Wenige Minuten nach dem Unfall waren schon die Wasserwachten Eching, Buch, Dießen und Utting mit ersten Booten an der Unfallstelle. Sie suchten alles ab, bis Taucher aus Grafrath, Schondorf, Seefeld, Fürstenfeldbruck, Tutzing und Possenhofen übernahmen, sagt Maurizio Kaiser, Einsatzleiter der Kreiswasserwacht Landsberg. Zwei Hubschrauber, Drohnen und Sonargeräte sowie 70 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Ohne Erfolg. Bei Einsetzen der Dunkelheit und Gewitter mussten sie die Suche Freitagnacht abbrechen. Auch am Samstag schlugen Sonar und Unterwasserdrohne nicht an.
Gestern waren Taucher einer Spezialfirma im Einsatz. „Die Mädchen sind direkt an der Abbruchkante ins Wasser gefallen“, sagt Kaiser. „In 15 Metern Tiefe ist alles nur noch schwarz.“ Die Suche wurde auch auf den Flachwasserbereich ausgedehnt, da Nord- und Westwind für Strömung sorgten. Die Eltern der Vermissten verfolgten die Suche seit Freitag vom Ufer aus. Ein Kriseninterventionsteam ist bei ihnen. Sie hatten den Unfall beobachtet, konnten aber nicht eingreifen, weil auch sie nicht schwimmen können. ANDREA GRÄPEL