Leon stirbt nach Raubüberfall

von Redaktion

Vater bewusstlos geschlagen: Sechsjähriger ertrinkt in Fluss

St. Johann – Unfassbares Drama in Tirol: Ein aus Bayern stammender Mann wurde am frühen Morgen in St. Johann von Unbekannten bewusstlos geschlagen und ausgeraubt. Sein behinderter Sohn versuchte aus dem Buggy zu flüchten. Das Kind ertrank in der Kitzbüheler Ache.

Der kleine Leon leidet am Syngap-Syndrom, einem seltenen Gendefekt, der die motorische und geistige Entwicklung deutlich verlangsamt. Seine Eltern – der Papa war früher Gebirgsjäger in Bad Reichenhall – hatten eine Hilfsaktion gestartet: Mit dem Geld sollte die Erforschung seltener Gendefekte finanziert werden – besonders das noch relativ wenig bekannte Syngap-Syndrom. Leons Papa ist Personal Trainer in Salzburg, mit seiner Frau betreibt er zudem in St. Johann eine Physiotherapie- und Massagepraxis. Am frühen Samstagmorgen hatte er den Sechsjährigen in einen Buggy gesteckt, um mit dem Buben an der Redfordpromenade, die an der Kitzbüheler Ache entlang führt, zu spazieren. Das war nicht ungewöhnlich, diese Spaziergänge hatten Leon oft beruhigt. In der Nähe eines Stegs muss sich von hinten ein Unbekannter genähert haben, der dem Mann mit einer Flasche von hinten einen Schlag versetzte. Leons Vater blieb bewusstlos liegen. Der Räuber nahm ihm Geldbeutel und Handy ab und flüchtete unerkannt. Ein Passant entdeckte gegen 5.20 Uhr den leeren Kinderwagen und den verletzten Vater. Der fragte nach seinem Leon. Sofort wurde eine Suchaktion eingeleitet – das Kind wurde wenig später tot an einer Sandbank an der Kitzbüheler Ache entdeckt. Die Polizei vermutet, dass Leon aus dem Kinderwagen gestiegen, in die Kitzbüheler Ache gestürzt und rund 600 Meter abgetrieben ist. Laut Polizei gab es keine Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung. Gesten war die Obduktion des Kleinen geplant. Psychologen betreuen die Familie. JOHANNES WELTE

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