Au/Hallertau – Josef Wimmer ist Hopfenbauer in der Hallertau – und möchte nun auch Stromerzeuger in der Region werden. Ab Herbst wird er hochmoderne Photovoltaik-Anlagen über seinen Hopfengärten installieren. Bezahlen wird er das teilweise aus eigener Tasche. Er hat vier Jahre lang für eine Förderung gekämpft und ist erleichtert, dass er seine Pläne nun endlich umsetzen kann.
Im Herbst sollen die ersten Solar-Module auf dem halben Hektar großen Areal angebracht werden – allerdings nur in einer Höhe von knapp über drei Metern. Der Hopfen kann dann nur begrenzt in die Höhe wachsen und wird weniger Ertrag bringen. Wimmer hofft aber auf Mehreinnahmen durch die Stromerzeugung. Im kommenden Frühjahr will er dann eine deutlich größere Solaranlage mit einer Höhe von sieben Metern über einem knapp einen Hektar großen Hopfengarten installieren. Die größte Investition werden die sogenannten Solar-Tubes sein. Sie sehen wie dunkle Leuchtstoffröhren aus und sind relativ neu auf dem Markt. Durch ihre Ritzen kann Regenwasser ablaufen, sodass der Garten nicht austrocknet. Wie gut der Hopfen unter der neuen Beschattung wachsen wird, weiß allerdings momentan noch niemand.
Gestern machte sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ein Bild vor Ort. Er sagte, er sehe ein Riesenpotenzial in Hopfen-Photovoltaikanlagen. Würden sämtliche bayerische Hopfengärten überdacht werden, könnte damit fast soviel Energie wie mit dem Kraftwerk Isar 2 gewonnen werden, sagte Aiwanger. RICHARD LORENZ