Betrüger erbeuten 60 000 Euro von Ehepaar

von Redaktion

Starnberg – Ein Rentner-Ehepaar aus Starnberg, sie 74, er 87 Jahre alt, ist am Mittwoch Opfer eines besonders unheimlichen Telefonbetrugs geworden. Entweder war die Masche Zufall oder die Täter haben sich vorab ausführlich über ihre späteren Opfer informiert. Denn bei dem sogenannten Schockanruf meldete sich gegen zehn Uhr vormittags eine Dame und behauptete, sie sei Mitarbeiterin der deutschen Botschaft in Italien. Diese Information traf einen Nerv bei dem Ehepaar. Denn: Ihre Tochter lebt in Italien.

„Diese angebliche Mitarbeiterin der Botschaft gab vor, dass die Tochter des Paares einen tödlichen Unfall verursacht hatte, weshalb sie festgenommen worden sei. Nur durch die Zahlung einer Kaution von 100 000 Euro könne sie einer Gefängnisstrafe entgehen“, berichtet Katja Press, Sprecherin des Polizeipräsidium Oberbayern Nord, vom Inhalt des Anrufs. „Da die Tochter tatsächlich in Italien lebt, glaubten sie die Geschichte.“

Geschockt gingen sie auf die Forderung ein. Die 74-Jährige fuhr auf Anweisung der Anruferin nach München, wo sie einen vermeintlichen Polizisten zur Vernehmung treffen sollte. Ihr Mann blieb daheim und übergab dort einem bisher Unbekannten gegen 11.30 Uhr Wertgegenstände für rund 60 000 Euro.

In München erschien stundenlang niemand. Die 74-Jährige ahnte dann, dass sie Betrügern aufgesessen war. Sie ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Knapp 7,5 Stunden nach dem ersten Anruf – zu spät, teilt die Polizei mit – und warnt erneut vor den Maschen der Telefonbetrüger. PETER SCHIEBEL

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