Lebkuchen-Depot für den Winter

von Redaktion

Aus Angst vor einer Energiekrise: Hersteller backt im Akkord

Nürnberg – Pünktlich steht der Lebkuchen im September im Supermarkt-Regal. Dafür läuft die Produktion jedes Jahr im Hochsommer an. Doch viele Hersteller haben Sorge vor hohen Energiekosten und einer möglichen Gasknappheit. Lebkuchen-Schmidt in Nürnberg hat seinen Drei-Schicht-Betrieb etwa drei Wochen früher als sonst gestartet. Seit Juni produzieren über 800 Mitarbeiter sechs Tagen die Woche. „Wir backen rund um die Uhr, um die Lager zu füllen und auf Szenarien vorbereitet zu sein, die wir bis jetzt nicht absehen können“, sagt Sprecher Andreas Hock. „Denn ohne Gas können wir nun mal nicht backen.“

Schon im Mai hat der Verband der Deutschen Süßwarenindustrie vor den Herausforderungen durch eine Kostenexplosion bei Rohstoffen und Energiepreisen gewarnt. Nun fällt das Weihnachtsgeschäft mitten in die Energiekrise. „Wir können nur einen Teil der gestiegenen Kosten an die Endkunden weitergeben, sonst wäre der Preissprung zu groß“, sagt Andreas Hock.

Wie sich die Mehrkosten auf die Endpreise auswirken, will die Lambertz-Gruppe, die Nürnberger Lebkuchen und Aachener Printen herstellt, noch abwarten. Dies sei auch Sache des Handels, sagt Martin Heinen. Der Produktionszeitraum hat sich bei Lambertz nicht verändert – er läuft von Mai bis Dezember.

Die frühe Produktion schadet dem Lebkuchen nicht, versichert Andreas Hock. Er hält sich über sechs Monate frisch – und bis Ende des Jahres wird nachgebacken.

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