Angeklagter bricht sein Schweigen

von Redaktion

27-Jähriger schildert den tödlichen Streit vor Gericht

Berlin/München – Mehr als ein Jahr nach der Tat hat einer der beiden Brüder, die ihre Schwester ermordet und deren Leiche im Koffer nach Bayern transportiert haben sollen, die Tötung gestanden. Er brach nach sechs Monaten im Prozess vor dem Landgericht Berlin sein Schweigen und schilderte einen tödlichen Streit. „Ich wollte sie nicht töten, was passiert ist, tut mir sehr leid“, erklärte der 27-Jährige über einen seiner Verteidiger.

Es sei zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen, in der es um Geld für ihre Familie in der Heimat ging. Seine Schwester habe nicht gewollt, dass auch ihre Eltern von Afghanistan nach Deutschland kommen. Im Streit habe er die 34-Jährige gepackt und fest den Hals zugedrückt. „Sie wurde schwer und ging zu Boden.“ In Panik sei er auf die Idee gekommen, die Leiche nach Bayern zu bringen. Sein Bruder habe lediglich geholfen, den Koffer zu transportieren.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten ihre Schwester umgebracht haben, weil sich die zweifache Mutter Moralvorstellungen der afghanischen Familie nicht unterworfen und zudem eine Liebesbeziehung geführt habe.  dpa

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