Der Herr der Akten

von Redaktion

Bernhard Grau ist neuer Generaldirektor der Staatlichen Archive

München – Bernhard Grau, 59, ist Bayerns neuer Chef der Akten – zumindest derjenigen Aktendeckel, die von Ministerien und Behörden ins Archiv abgegeben wurden. Der bisherige Chef des Bayerischen Hauptstaatsarchivs wurde von Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) gestern in München mit einer Feierstunde in sein Amt eingeführt. Seinen Worten zufolge ist Grau ein Archivar mit Leib und Seele: „fachlich hoch kompetent, bundesweit herausragend vernetzt und angesehen“. Der Historiker sei der richtige Mann, um die Archive vom analogen zum digitalen Langzeitspeicher umzugestalten, betonte Blume.

Bernhard Grau folgt auf Margit Ksoll-Marcon, die in Ruhestand geht. Seine offizielle Bezeichnung lautet: Generaldirektor der Staatlichen Archive. Grau ist Historiker, promovierte 2001 mit einer viel beachteten Arbeit über den Revolutionär Kurt Eisner, die mit zahlreichen Mythen und Vorurteilen aufräumte.

In der Familie Grau hat der Archivdienst Tradition – schon der Vater war Archivar. Seit 1996 ist der Sohn in der bayerischen Archivverwaltung tätig. Von 2007 bis 2018 war der Historiker Abteilungsleiter in der Generaldirektion der staatlichen Archive und Stellvertreter der Generaldirektorin Margit Ksoll-Marcon, ehe er an die Spitze des Hauptstaatsarchivs wechselte. Ihm unterstehen jetzt neben dem „HStA“ alle acht regionalen Staatsarchive von Landshut über Augsburg bis Würzburg.  dw/kna

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