Klage: Emeritierter Papst muss sich äußern

von Redaktion

Traunstein – Ein Missbrauchsopfer des früheren Gemeindepfarrers Peter H. hat nicht nur gegen den mutmaßlichen Täter geklagt, sondern auch gegen das Münchner Erzbistum, den emeritierten Papst Benedikt XVI. (der von 1977 bis 1982 Münchner Erzbischof war) sowie Kardinal Friedrich Wetter. Das Landgericht Traunstein hat nun nach Informationen des Bayerischen Rundfunks ein zivilrechtliches Vorverfahren eingeleitet. In Folge wurden die Beklagten aufgefordert, sich zu der Klage zu äußern. Für Benedikt XVI. bedeute dies, dass er innerhalb von vier Wochen durch einen Anwalt mitteilen müsse, ob er sich in der Sache verteidigen wolle.

Der Kläger, der als Kind in den 1990er-Jahren im Kreis Altötting von H. missbraucht wurde, sieht die Kirchenmänner in einer institutionellen Verantwortung. Peter H. wurde als Seelsorger eingesetzt, obwohl er wegen sexueller Übergriffe auf Kinder bereits aktenkundig war. Strafrechtlich ist der Missbrauchsfall bereits verjährt. Der Kläger will aber prüfen lassen, ob die Kirchenmänner zu einem Schadenersatz verpflichtet sind.  cm

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